Freitag, 19. Juni 2009

Keine Zeit für Fehler

Sächsische Zeitung
Mittwoch, 3. Juni 2009

Kommentar

Irmela Hennig

über ein Gutachten, das den Sorben schlechte Noten gibt.

Die Kritik ist heftig! Sorbische Institutionen setzen Gelder falsch ein, machen zu wenig Werbung, arbeiten kaum miteinander. Dies steht in einem Zwischengutachten über eben diese Einrichtungen - ein Görlitzer Institut nimmt sie unter die Lupe.

Dramatisch ist die Situation im Witaj-Sprachzentrum in Trägerschaft des Dachverbandes Domowina. Witaj ist für die Förderung der Sorbischen Sprache zuständig. Trotz guter finanzieller und personeller Ausstattung ist es dem Zentrum nicht gelungen, ein flächendeckendes Netz von sorbischen Kindergarten-Gruppen aufzubauen. Elternbetreuung und Lehrerfortbildung bietet Witaj kaum.

Doch für die sorbische Sprache ist es längst fünf nach zwölf. Die Sorben können sich Nachlässigkeiten in diesem Bereich nicht leisten. Ob die Domowina der richtige Träger für Witaj ist, ist fraglich - entschieden haben das einst die deutschen Geldgeber. Es ist Zeit, das zu ändern. Die Rettung der Sprache muss in kompetente Hände!

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