Dienstag, 21. September 2010

Stiftung darf nicht länger schweigen

Sächsische Zeitung
Freitag, 17. September 2010

AUF EIN WORT

Irmela Hennig zur Entlassung des Intendanten des National-Ensembles

Wolfgang Rogner, bis vor kurzem Geschäftsführer und Intendant des Sorbischen National-Ensembles, wurde fristlos entlassen. Das ist kein Pappenstiel. Es muss für diesen Schritt schwerwiegende Gründe geben. Sonst erscheint er nicht nur fragwürdig, sondern ist auch rechtlich angreifbar.

Bislang hat die Stiftung für das Sorbische Volk - sie hat die Entlassung ausgesprochen - diese Gründe nicht genannt. Doch sie müssen auf den Tisch. Anderenfalls wird der Ruf eines anerkannten Dirigenten und einer Lausitzer Identifikationsfigur übel beschädigt - durch Spekulationen und vage Vermutungen.

Wolfgang Rogner war umstritten. Gerade die rege Reisetätigkeit des National-Ensembles hat manchen Sorben nicht gefallen. Doch das reicht als Entlassungsgrund genauso wenig aus wie künstlerische Unstimmigkeiten. Hat sich der ehemalige Intendant allerdings etwas zu Schulden kommen lassen, das schwer wiegt, muss auch das offen gesagt werden. Schließlich fließen viele Steuermillionen in das Ensemble und die Steuerzahler haben das Recht zu erfahren, wenn damit falsch umgegangen wird.

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