Dienstag, 21. September 2010

Ehemaliger Landrat kritisiert die sorbische Stiftung

Sächsische Zeitung
Dienstag, 21. September 2010

Bautzen. Scharfe Kritik an der sorbischen Stiftung und ihrem Direktor Marko Suchy übt Bautzens ehemaliger Landrat Horst Gallert. Suchy gehe es offenbar nicht um die Neu-Strukturierung der sorbischen Einrichtungen, sondern darum, missliebige Personen auszuschalten - koste es, was es wolle. Als Beispiel nennt er das Vorgehen gegen den bisherigen Intendanten des Sorbischen National-Ensembles Wolfgang Rogner, der vor wenigen Tagen ohne jede öffentliche Begründung entlassen und mit einem Hausverbot belegt wurde.

Als ebenso skandalös empfinde er den Umgang mit dem Chefredakteur der Sorbischen Zeitung Benedikt Dyrlich und der Vorsitzenden des Sorbischen Schulvereins Ludmila Budar. Beide wurden von ihren Funktionen im Domowina - Präsidium beurlaubt, weil sie die Stiftung und Suchy in einem offenen Brief kritisiert hatten.

Es müsse überdies zu denken geben, wenn erst die Vorsitzende der sorbischen Arbeitsgruppe Medien ihre Arbeit niederlege und nun auch Lusatia - Verleger Frank Stüber das Gremium verlasse. Ebenso stehe die Frage, was aus dem "sinnlosen Gutachten des Dr. Vogt" zur Reform der sorbischen Einrichtungen geworden sei, das mehrere Hunderttausend Euro gekostet habe.

Aus seiner Sicht sei das Maß voll, so Gallert. Der Bund und die Länder Sachsen und Brandenburg dürften die Arbeitsweise des Stiftungsdirektors und seines Umfeldes nicht länger dulden. "Die Geldgeber sollten handeln, bevor noch mehr Geld verbrannt werden kann." (SZ)

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