Mittwoch, 28. Juli 2010

Parlament für die Sorben gebraucht

Sächsische Zeitung
Mittwoch, 28 Juli 2010

KOMMENTAR

Irmela Hennig über Gemauschel hinter den Kulissen bei den Sorben

Es geschieht momentan viel hinter den Kulissen bei den Sorben. Das ist rechtlich kaum angreifbar. Denn eine Stiftung muss ihre Karten nicht offen auf den Tisch legen. Darum fordern einige Sorben, aber auch Kulturinteressierte schon lange: Die Sorben brauchen ein Parlament. Nicht etwa einen Bundestag wie die Bundesrepublik, der über Afghanistan-Einsätze und Sozialabbau entscheidet, sondern demokratisch gewählte Vertreter, die die Zukunft sorbischer Einrichtungen in die Hand nehmen.

Dieses Parlament muss in offenen Abstimmungen Entscheidungen zur Zukunft von Einrichtungen wie dem Sorbischen National-Ensemble oder Domowina-Verlag treffen - und dabei in enger Verbindung zu vielen Sorben stehen. Eine andere Möglichkeit, die sorbische Basis in ihr eigenes Geschick einzubinden, gibt es nicht Eine Stiftung kann es nach wie vor geben, Doch sie sollte lediglich Gelder verwalten und weitergeben. Andernfalls wird an den Interessen der breiten Masse der Sorben vorbeigearbeitet.

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